Was bedeutet „bienenfreundlich Gärtnern“?

Bienenfreundlich gärtnern bedeutet nicht, im eigenen Garten einen Bienenstand zu eröffnen. Es bedeutet vielmehr, den Garten als Lebensraum zu entwickeln, in dem sich viele unterschiedliche Bienenarten wohlfühlen. Bienenfreundliches Gärtnern beruht auf drei Grundprinzipien:

Die Kreisläufe des Lebens erkennen und anerkennen.

Der Entwicklung von Tieren und Pflanzen Zeit und Raum geben.

Die natürliche Fortpflanzung von Tieren und Pflanzen unterstützen.

Für die Gartengestaltung bedeutet das vor allem, vielseitige Strukturen zu schaffen und heimische Blütenpflanzen als nektar- und pollenreiche Nahrung für die Bienen zu wählen. Zu beachten ist, dass der Aktionsradius von Wildbienen meist nur 70-300 Meter beträgt. Daraus folgt, dass die Futterpflanzen und die Nistmöglichkeiten der Wildbienen in direkter Nachbarschaft liegen müssen. 30 Prozent der Wildbienenarten sind zudem oligolektisch, d.h. sie sind Nahrungsspezialisten und damit auf wenige oder nur eine Pflanzenart angewiesen.

AUCH KLEINE NATURNAHE FLÄCHEN HELFEN

Nicht jeder kann oder will seinen gesamten Garten sofort in einen echten Natur- oder Bienengarten umwandeln. Das ist auch gar nicht notwendig. Bestimmt findet sich aber die eine oder andere Stelle, um kleine Zeichen für die Natur zu setzen. Kleinvieh macht bekanntlich auch Mist, und so kann durch eine Reihe von Einzelmaßnahmen am Ende ein großes Ganzes entstehen: ein wunderschöner, strukturreicher Lebensraum mit Blühflächen und Raum zum Erholen! Und ganz nebenbei schaffen Sie Nahrung und Lebensraum nicht nur für Wildbienen, sondern auch für viele andere Tierarten.

Das ist alles möglich und sinnvoll:

vielfältige Strukturen schaffen (Totholzhaufen, Trockenmauer, Teich, etc.)

ohne Gift gärtnern

wilde Ecken stehen lassen oder einrichten

torffreie Blumenerde nutzen

heimische Blühhecken und Stauden pflanzen

regionales Saatgut verwenden

Wildbienen-Nisthilfen aufstellen (dabei auf gute Qualität achten!)

im Winter Pflanzenstängel nicht zurückschneiden und Laub liegen lassen

Bitte keinen Torf

bzw. keine torfhaltige Blumenerde verwenden! Torf wird durch die Trockenlegung von Mooren gewonnen, die zahlreichen spezialisierten Tieren und Pflanzen als Lebensraum dienen, und zudem als Kohlenstoffsenken von herausragender Bedeutung sind. Torf ist auch gar nicht nötig, wenn man im Einklang mit der Natur gärtnert. Es gibt viele alternative Methoden den Boden fruchtbar zu erhalten. Zudem meiden die im Boden nistenden Bienenarten den Torf. Sie brauchen möglichst gewachsenen Naturboden.

Moore tragen auf natürliche Weise zum Klimaschutz bei, indem Sie riesige Mengen an Kohlenstoff speichern. Die Zerstörung dieser klimafreundlichen Speicheranlage setzt große Mengen an Kohlenstoffdioxiden frei, die eine Veränderung des Klimas bewirken und damit unsere klimatischen Bedingungen verschlechtern.

Im gleichen Maße gefährdet der Niedergang der Moore auch eine einzigartige Tier- und Pflanzenwelt, die sich mit den speziellen Gegebenheiten hervorragend arrangiert haben.

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